Studierende als Berater

Coburg – Es ist geschafft. Ein Semester konzentrierteArbeit liegt gebündelt als dicke Projektberichte auf dem Tisch vor Linda Halb und Timo Geldner. Die Personalreferentin und der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende des Coburger Unternehmens Dietze+Schell können diese jetzt nutzen, um das schon bestehende Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) erweitern.

Ein ganzheitliches Konzept sollten die angehenden Betriebswirtschaftlererstellen –gelungene Beispiele anderer Firmen suchen, den Bedarf von BGM verdeutlichen, konkrete Projekte und Maßnahmen für Mitarbeiter erarbeiten und die Umsetzbarkeit des Ganzen prüfen. Vorallem Letzteres sei gar keine so leichte Aufgabe gewesen, stellt Student Alexander Mandlmeierfest. „Wir waren die Miesmacher, die die Ideen der anderenmanchmal wieder zunichte gemacht haben.“

Regelmäßig lässt Professor Dr. Hedwig Schmid die Studierenden im Master Betriebswirtschaft mit Unternehmen aus der Region – aber auch
darüber hinaus – zusammenarbeiten. Den Startschuss bildet ein Besuch im Unternehmen. Am Schluss stellen die Gruppen ihre Arbeit den Unternehmensvertretern in der Hochschule vor.

Linda Halb und Timo Geldner sind also zu Gast im Hörsaal, um die Vorschläge der Studierenden zu konkreten Maßnahmen und deren Umsetzbarkeit kennenzulernen. Sabrina Förtsch, Lena Lenhardt, Michél Vogl, Kira Marquardtund Alena Cervenka haben eine Übersicht erstellt, die zeigt, wieviel Aufwand mit der jeweiligen Aktivität verbunden ist und ob sich der Erfolg kurz-oder längerfristig einstellt.

Am besten kommen Quick-Wins an. Das sind Übungen, die jeder Mitarbeiter schnell umsetzen kann und dienichts bis wenig kosten. Zum Beispiel das Augen-Yoga: Handflächen aneinander reiben, Augenschließen, Hände darüber legen und für ein paar Minutenentspannen. Gut für alle, die lange vor dem Computerbildschirm sitzen und dadurch die Augen belasten.

Ein BGM umfasst aber deutlich mehr Aspekte. Betriebssport, bei dem ein ganzes Angebot zusammengestellt werden muss. Schulungen zur Arbeitssicherheit
oder sogar Leasingmodelle für Fahrräder. Um mehr Mitarbeiter zu motivieren,mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, könnte Dietze+Schell entsprechende Leasingverträge anbieten. Rad und Kleidung ließen sich im Übrigen gleich mit entsprechender Firmenwerbung versehen, merkt Student Michél Vogl an.

Der Vorschlag fällt bei der Gruppe um Alexander Mandlmeier deshalb auch in die Kategorie der machbaren Ansätze. Allerdings müssten dafür mehr Fahrradstellplätze geschaffen werden. Was gar nicht geht, ist dagegen die eigene Betriebskantine. „Das wäre einfach zuviel Aufwand. Zu umfangreich. Zu teuer. Und die sanitären Einrichtungenfehlen“, attestiert Mandlmeier.Spannend war die Arbeit an diesem Projektfür die Studierenden auf jeden Fall. Fabian Dürr ,der vorher in Heilbronn studiert hat, findet: „Ein praxisnahes Thema, bei dem wir für das Unternehmen quasi als Berater fungierten.“

Das Feedback der Projektpartner gibt es unmittelbar. „Die Studenten haben uns schon eine Menge Arbeit abgenommen“, freut sich Linda Halb. „Einige der Punkte haben wir auch auf unserer Liste und man merkt, dass Sie sich wirklich mit dem Unternehmen auseinandergesetz

 

Quelle: Neue Presse Coburg, 30.01.2016, S. 27

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